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American Football / Fotostrecke

Wiesbaden Phantoms auch im neunten Spiel ohne Punkte

Beim vorletzten Heimspiel der Saison musste das Team der Wiesbaden Phantoms erneut eine Niederlage hinnehmen. In einer einseitigen Partie zeigten sich die Schwächen der Gastgeber, die den gesamten Saisonverlauf zeichneten. Gießen konnte dank ihres Quarterbacks ohne großen Aufwand gewinnen.

Von Jörg Schulte
erstellt am 20.08.2022, 20:08 Uhr aktualisiert am 30.08.2022, 17:49 Uhr
Wiesbaden Phantoms müssen Niederlage gegen Gießen Golden Dragons hinnehmen
Wiesbaden Phantoms müssen Niederlage gegen Gießen Golden Dragons hinnehmen
Bei sonnigen Temperaturen empfingen die Wiesbaden Phantoms am Samstag die Gießen Golden Dragons zum Schlagabtausch. Die Phantoms hatten die letzten acht von insgesamt zehn Spielen bereits verloren und könnten als feststehender Absteiger den Fans ein tolles Spiel liefern. Gießen hat den Ligaerhalt bereits gefixt und konnte somit befreit und unbeschwert im Camp Lindsey auflaufen.

Im Anfang lag das Ende

Nach drei Minuten im ersten Quarter erreichen die Golden Dragons bereits die ersten Punkte mit einem langen förmlich ungehinderten Pass in die Tiefe auf den Receiver; Extrapunkt oben drauf, schon stand es 0:7 im heimischen Rund. Und im direkten Gegenzug verteilten die Phantoms mit einem Fumble auch noch Geschenke, die der Quarteback ohne Gegenwehr selbst für die nächsten Punkte nutzte. Inklusive des Extrapunktes stand es bereits nach 3 Minuten 0:14. Schlimmer hätte das Spiel nicht beginnen können. Unfassbare Fehler wie ein 12. Mann auf dem Feld runden den desolaten Start in dieses Spiel ab. Die Gießener haben sich dann ein wenig Zeit gelassen um die nächsten Punkte zu machen. Das erste Quarter endete mit deutlichen 0:21.

Phantoms halten dem Druck nicht stand

Das zweite Quarter startet tatsächlich mit einem Touchdown für die Phantoms inklusiver einer Two-Point Conversion durch Niklas Wölbert zur Schadensbegrenzung auf 8 :21. Mit einem kurzen Aufblitzen „man kann es ja, nur nicht immer“ holte man Schadensbegrenzungspunkte. Gießen revanchiert sich mit mehr Druck und den zwangsläufig weiteren sieben Punkte auf dem Tableau. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Gießen die Punkte der Gäste auf weitere sieben Zähler. 8:35 zur Halbzeit, ein erschreckendes aber deutliches Ergebnis.

Drittes Quarter mit gemächlichem Verlauf

Highlight im dritten Quarter war ein Fumble während eines Gießener Spielzuges, der zu Gunsten der Phantoms ausfiel. In den folgenden Spielzügen konnten die Hausherren tatsächlich noch zu einem Touchdown kommen. Der Versuch einer weiteren Two Point Conversion scheiterte. Dennoch, ein gutes Make up für das Ergebnis.

Das Ende war der Anfang

Mit der guten Position mit Ende des dritten Quarters konnten die Gäste gleich in den ersten Minuten weitere Zähler addieren. Der Quarterback selbst ließ es sich nicht nehmen auch einen weiteren Touchdown auf seinem persönlichen Konto zu verbuchen. Extrapunkt dazu und schon war der Abstand von 28 Punkten wieder hergestellt. 10 Minuten vor Schluss wurde der QB von Gießen dann doch noch getauscht um auch hier der zweiten Garde der Gäste Spielpraxis zu geben. Das konnten die Phantoms zwar nicht in Zählbares wandeln, dennoch wurden einige Spielzüge erfolgreich finalisiert. Am Ende verloren die Wiesbaden Phantoms ihr neuntes Spiel zu Recht mit 14:42.

Die Frage der Zukunft

Die Phantoms sind nach 19 Jahren in der GFL2 und teilweise GFL nun in die Regionalliga abgestiegen. Seitens des Vorstandes hatte man sich als Plan B bereits darauf vorbereitet und geht nicht ohne Vorbereitung eine Liga nach unten. Es wird ein schwerer und mühsamer Weg zurück in die GFL2, aber für die Phantoms nur eine Herausforderung. Mit den Sponsoren und der Fangemeinde ist man bestens auch für die untere Klasse gerüstet.

Die Basis stimmt

Natürlich sind die Ergebnisse nicht freudig zu betrachten. Von zehn Spielen neun verloren und einige mehr als deutlich. Dennoch, unermüdlich leistet der Verein Aufbauarbeit für die Mannschaft und gegen den Kommerz. Und gerade in dieser Situation, in der sich die Wiesbaden Phantoms befinden, stellt sich die Frage nach den US-Importen und deren Qualitäten. Ein oder zwei Importe auf den richtigen Positionen machen schon einen deutlichen Unterschied in der GFL2. Siehe das heutige Spiel mit AJ Springer, der erfahrene Quarterback der Gießner (US-Import) mit seiner Offense Line. Das ist und bleibt bis auf weiteres eine Frage des Levels der Ausbildung. Gerade heute haben die Phantoms mit 50 Prozent Verstärkung aus ihrer eigenen Jugend gespielt. Viele voran inklusive der letzten zwei intensiven Jahre Aufbauarbeit stehen hier zu Buche. Aber es fehlt entweder an Konstanz, an Disziplin im Spiel, an der Routine oder einfach dem Spielwitz frech zu sein auf seiner Position.

Gedankengang

Eine hypothetische Frage sei gestellt; Was wäre wenn die German Football Liga ohne Importe sich messen darf; zumindest in den Ligen bis zur GFL2? Was wäre wenn das eine Auflage der Liga wäre, oder eine Begrenzung? Es sind immer die Finanzen, die einem Verein wie den Phantoms in ihren Randsportarten die Luft zum Atmen und das Wasser zum Schwimmen nimmt. Was wäre also wenn? Zudem wäre es ein zweiter essentieller Impuls auf der Jugend, die durch dieses Procedere einen höheren Anspruch an sich selbst stellen könnte, um in ihrer ersten Mannschaft zu spielen. Eine Stärkung des Sports und nicht des Kommerzes.

Heimspiel gegen Frankfurt

Ein Heimspiel noch in der GFL2 gegen den Mitabsteiger aus Frankfurt steht noch am kommenden Samstag aus. Die Fans der Vorstand und der Verein werden noch mal alles geben um dieses Spiel zu einem Event zu machen. P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!

InfoBox

Wiesbaden Phantoms - Gießen Golden Dragons 14:42 (0:21/8:14/6:0/0:7)
Fotos: Joshua Ziß