58 Minuten sind gespielt. In der rappelvollen Breckenheimer Sporthalle skandieren die Zuschauer „Heja TVB“. Die Breckenheimer-Fans flippen förmlich aus. Unglaublich: Die Gastgeber führen gegen den ungeschlagenen Tabellenführer in der Landesliga Mitte mit 27:24.

Keiner sitzt mehr. Tim Heuss, angespielt von Fabian Luft, feuert die Kugel zum 28:24 in die Maschen. Was dann folgt ist Freude pur. Einige TV Breckenheim-Akteure müssen mit dem Lasso eingefangen werden. Selbst Trainer Gilles Lorenz feiert beim Abpfiff mit seinen Spielern. Strahlende Gesichter in weiter Runde beim Gastgeber. Enttäuschte und frustrierte Minen bei den Dotzheimern.
Mit diesem Erfolg schraubte der TV Breckenheim die Erfolgsserie auf 8:0 Punkte und vier Siege in Folge. Die Dotzheimer verlieren ihr erstes Spiel in dieser Saison.

Breckenheim mit guten Start

Mit 28:24 schulterte der TV Breckenheim den ungeschlagenen Titelaspiranten in einer denkwürdigen Partie am Sonntag. Breckenheim musste auf Kapitän Julian Marquardt verzichten. Auf Dotzheimer Seite fehlten Marcel Jamin und Mario Schöberl. Vom Start weg waren die Gastgeber die dominierende Mannschaft. Das erste Tor warf zwar Dotzheim, dies war allerdings auch die einzige und letzte Führung für die Mannschaft von Trainer Hans Josef Embs in diesem Stadtderby.

Selbstvertrauen pur herrschte bei den Breckenheimern. Mit der zurückgewonnenen Leichtigkeit und Spielfreunde aus den letzten Partien, zeigte der TV tollen Handball. Von Gilles Lorenz glänzend eingestellt, trafen Brauer und Robin Lorenz in der 6. Minute zum 2:2 Ausgleich. Die Gastgeber spielten wie aus einem Guss. Grundlage bildete eine bewegliche und zupackende Abwehrarbeit. An der sich die Dotzheimer ein uns andere Mal die Zähen ausbissen.

Dotzheim fand kein Antwort

Der Mittelblock mit Plattner, Brauer Morwietz und Routinier Martin Lorenz Stahl war stark und effektiv. Der Favorit verfing sich ein ums andere Mal im dichten TVB-Abwehrnetz. Dazu kam, dass Dennis Quant im Breckenheimer Tor einen Ausnahmetag erwischte. Aufgebaut auf die stabile Deckung, wirkten die Hausherren im Angriff gut strukturiert. Beim 11:8 (25.) eine erste Dotzheimer Krisensitzung. Es nutzte nichts. Von der Körpersprache und der Physis her, wollte Breckenheim den Sieg mehr. Bis zur Pause trafen Brauer, Mrowietz und Tim Plattner zur 15:9 Führung.   

Sechs Minuten hoffen bei Dotzheim

In zweiten Akt bauten der spielstarke Brauer, Buckel und Robin Lorenz die Führung auf 18:11(35.) aus. Dann drehte das Ruder. Breckenheim traf bis zur 41. Minute nur noch zwei Mal, dem TuS gelangten fünf Treffen und so verkürzten die Gäste auf 20:15. Doch diese kurze Schwächephase vom TVB und das starke aufblitzen von Dotzheim währte nur kurz.   

Breckenheims Deckung rührte ordentlich Beton an. Immer wieder stellte das TVB-Bollwerk Dotzheims Angreifer vor unlösbare Aufgaben. Es gab kein Durchkommen für die Hellblau-Weißen. Selbst Dotzheims Bonnkirch, einstmals 1.Liga, war mit seinem Latein am Ende. Breckenheim düpierte den Ligaprimus. Egal was TuS Trainer Embs auch probierte, Breckenheim antwortete prompt. Dotzheim kämpfte sich zwar bis zur 49. Minute auf 22:19 heran. Wieder hatte Breckenheim in Form von 2 Mal Mrowietz und Luft die bessere Antwort parat.

Riesen Freunde bei Breckenheim

Die letzten zehn Minuten standen ganz im Zeichen von Torhüter Dennis Quandt. Zweimal  zog er Bonnkirch im Duell eins gegen eins den Zahn. Robin Lorenz im Gegenzug, traf zum 27:22. Für die TVB-Fans gab es kein Halten mehr. Eine großartige Leistung krönte der TV Breckenheim mit dem Sieg. Dotzheim konnte es nicht fassen, diese Partie verloren zu haben. Enttäuschung war den Spielern, den Mannschaftsverantwortlichen und den Fans anzusehen.

Beim Abpfiff der gut leitenden Unparteiischen Braun/Jörg brachen auf der Breckenheimer Seite alle Dämme. Völlig verdient gewann der TV und holte zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg. Entsprechend stolz war Breckenheims Trainer Gilles Lorenz. „Eine tolle Leistung meiner Mannschaft.“ Mehr brachte Lorenz nicht heraus – denn Feiern war angesagt. TVB-Abteilungsleiter Thomas Becht schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ein toller Teamgeist. Da war `eine` Mannschaft auf der Platte und auf der Bank.“ P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan Wiesbadenaktuell.de