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Hessische Meisterschaft Eiskunstlauf

Nachwuchs holt viele Punkte für kreative Konzepte auf dem Eis

Bei den Hessischen Meisterschaften trat der Nachwuchs des Roll- und Schlittschuhclubs Wiesbaden e.V. an. Elisabeth Fischer-Dieskau holte den zweiten Platz in ihrer Spezialdisziplin.

Von Wiesbadenaktuell
erstellt am 04.03.2020, 07:37 Uhr
RSC Wiesbaden bei den Hessischen Landesmeisterschaften im Eiskunstlaufen erfolgreich
RSC Wiesbaden bei den Hessischen Landesmeisterschaften im Eiskunstlaufen erfolgreich
Mit noch etwas müden Gesichtern stehen sie da, die kleinsten Nachwuchstalente des Roll- und Schlittschuhclubs Wiesbaden e.V.. Dann heißt es „Showtime“ und die erste Gruppe namens „Freiläufer“ läuft sich auf dem frisch geglätteten Eis in Bad Nauheim für die diesjährige Hessische Landesmeisterschaft im Eiskunstlaufen warm.

Neues Trainingskonzept umgesetzt

In der Halle kann man fast eine Stecknadel fallen hören, so gespannt schauen die Zuschauer auf die acht Kinder aus der ersten Einlaufgruppe. Aus ganz Hessen sind über 100 Teilnehmer angereist, um ihre Programme zu zeigen, die sie bereits die gesamte Saison üben. So also auch die Wiesbadener Riege, die allerdings durch die Freibahn ohne Dach deutlich weniger Trainingsmöglichkeiten hat als ihre Konkurrenz. Deswegen muss sich der RSC immer wieder Neues einfallen lassen, um konkurrenzfähig zu bleiben. „Wir haben dieses Jahr unser Trainingskonzept etwas umgestellt und sind dadurch flexibler aufgestellt“, so Eisfachwartin Anna Fladung.

Künftig zwei Programme

Die Nachricht von der Internationalen Eislauf Union (ISU), künftig zwei Programme mit unterschiedlicher Gewichtung zu bewerten, nämlich nach technischem Wert und nach künstlerischem Wert, finden die Wiesbadener prima. „Die Programme sind nach einem ganzheitlichen Konzept gestaltet. Es soll eine Geschichte erzählt werden, die zur Läuferin oder dem Läufer passt, die vom Ausdruck, den Bewegungen und der Musik unterstützt wird“, so Fladung. Natürlich muss auch die technische Komponente stimmen, aber dafür üben die Kinder auch fleißig auf dem Eis.

Hessenmeister in der Kategorie Freiläufer II

So erlief sich Maja Dabrowska am Samstag mit einer enorm schnellen Kür zu dem Titel „Race“ von Yellow den 1. Platz und holte sich somit den Hessenmeister Titel in der Kategorie der Freiläufer II. Sie platzierte sich nur knapp vor ihrer Vereinskameradin Isabella Justus, die sich mit einer schwungvollen Kür Silber holte. Ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen konnte sich Ellen Gotzler sichern, die in der Kategorie Freiläufer I auf dem 3. Platz landete. In der Kategorie Figurenläufer wurde Chiara Gravina mit einem ausdrucksstarken Charlie-Chaplin-Medley Zweite und ließ somit insgesamt 17 Konkurrentinnen aus ganz Hessen hinter sich.

Platz 4 für Tessa Fladung

Am Sonntag präsentierte Tessa Fladung den Tango mit lateinamerikanischem Feuer und landete auf einem tollen 4. Platz in einer Kategorie, in der bereits fast alle Sprünge doppelt erwartet werden. Elisabeth Fischer-Dieskau, die als einzige Teilnehmer aus Wiesbaden in einer speziellen Leistungssportklasse startete, überzeugte mit rumänischen Klängen aus ihrer ursprünglichen Heimat und erlief sich den 2. Platz. Ein besonderes Highlight war Simon Attia, der mit einer sensationellen Interpretierung der Musketiere und besonders kreativen Eislaufelementen in seiner Kür die Zuschauer zu frenetischem Applaus brachte. Die weiteren Platzierungen:
  • Freiläufer 2: Helene Lenz, 9. Platz; Antonia Stärk, 10. Platz; Elodie Dahlen, 12. Platz; Simon Attia, 14. Platz – 16 TN
  • Figurenläufer: Elina Stärk, 6. Platz; Sarah Petermann, 13. Platz; Malin Kaiser, 16. Platz – 20 TN
  • Kunstläufer: Maya May, 11. Platz – 16 TN
  • Anfänger: Amélie Reinhardt, 8. Platz – 9 TN
  • Neulinge: Michelle Wernergold, 5. Platz - 5 TN

Kreative Konzept bringen Punkte

Alles in allem ein sehr erfreuliches Ergebnis für den Verein in Hessen, der nach Frankfurt übrigens die meisten Teilnehmer gemeldet hat. „Wir sehen, dass die Anforderungen immer höher werden und der Trainingsbedarf groß ist. Neben den technischen Voraussetzungen wie Pirouetten, Doppel- und Dreifachsprüngen, muss verstärkt auf die Choreografie, den Ausdruck und die Interpretation der Musik geachtet werden. Nicht nur die Kinder und Trainer, auch die Eltern müssen da volle Unterstützung gewähren, um insbesondere in den Leistungskategorien mithalten zu können“, sagt die Eisfachwartin des RSC. Kreative Konzepte punkten, der Trainingseinsatz ist hoch. Dadurch, aber auch durch den derzeit hohen Trainingsausfall durch Wind und Wetter auf der Freibahn in Wiesbaden, werde den Eltern viel abverlangt, um dies durch Training in den umliegenden Eishallen kompensieren zu können. Da müssen oftmals Strecken wie nach Mainz oder auch nach Diez in Kauf genommen werden.

Verein freut sich auf "Sportpark Rheinhöhe"

Der ganze Verein freut sicher daher schon jetzt sehr auf den Neubau der Eissporthalle im Rahmen des städtischen Projekts „Sportpark Rheinhöhe“. „Je eher die Eishalle aufmacht, desto besser werden wir auch künftig mit der Konkurrenz mithalten können“, so Fladung weiter. Und wer weiß, vielleicht, wenn die Voraussetzungen geschaffen werden, kann Wiesbaden dann auch ganz bald auf die erste Deutsche Meisterin aus Wiesbaden stolz sein. P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de Fotos: Jörg Puchmüller (1,2), Privat (3-5)