Die PferdeNacht 2022 unter dem Motto Happiness - eine fantastische Shownacht

Bei angenehmen Temperaturen säumten tagsüber bereits die vielen begeisterten Zuschauenden die Stände und Veranstaltungsstätten des diesjährigen Reitturniers zu Pfingsten in Wiesbaden. Im Verlauf des Tages hatte es bereits die ersten Prüfungen für Ross und Reiter in den Anforderungen Dressur und Vielseitigkeit gegeben, bis dann mit langsam beginnender Dämmerung die lang ersehnte PferdeNacht eingeläutet wurde. Der gastgebende Wiesbadener Reit-und Fahr-Clubs (WRFC) hat erneut eine großartige Planung zu einem grandiosen Abend gemacht.

Happiness von der ersten Minute

Mit dem erfrischenden und strahlenden Moderator, Dirk Alexander Lude, startete der eigentliche Abend mit dem Auflaufen der verschiedenen Kinder und Jugendgruppen aus dem Umland mit vielen bunten Farben und Luftballons. Diese Fröhlichkeit zog sich wie ein roter Faden durch den Abend; so auch der zuckersüße Auftritt der Shetlandponys und deren Begleiter aus Wackernheim, oder die Drachenreiter aus Büttelborn die mit illuminierten Pferden den Platz in Farben tauchten. Immer wieder konnte der Live-Dj die Besucher:innen zum Mitgehen animieren.

Tradition ein wichtiger Bestandteil

Zwei Programmpunkte unterstrichen die Tradition, die in diesem Turnier und auch in der PferdeNacht steckt. Die Wiesbadener Kutschen konnten die Zuschauer:innen begeistern. Diese waren schon am vergangenen Dienstag in Wiesbaden unterwegs, um für diesen Abend und das Turnier zu werben. Neben historischen konnten die Gäste auch klassische und besondere Gefährte für ein, zwei, drei oder gar vier Pferde bestaunen. Es entstand ein tolles Bild als die 25 Gefährte im Kreis sich dem Publikum zeigten und dabei die geschickten Lenker:innen keine Kollision riskierten. Zum anderen brachten fast 100 Reiter:innen mit dem sogenannten Jagdfeld den Boden im Schlosspark zum Vibrieren. Zu den Reiter:innen schloss sich dann die Meute an Hunden an, die sich im Rudel gut führen ließen. Zum Erfolg der Jagd gehört das Erlegte. So gab es auch zum Schluss dieses Teiles die Beute für die Meute, ein großes Stück Pansen.

Akrobatik auf den Vierbeinern

Auch die Akrobatik auf den Pferden konnte sich sehen lassen. Die Gruppe Peter Lech stieg ihren Oberländern auf den Rücken. Nicht auf einen, sondern ein stehender Reiter auf zwei parallelen Pferden. So ging es in den Rund im Galopp, ohne das die Stehenden strauchelten. Zünftig sahen die Burschen in ihren bayrischen Lederhosen aus und gaben dann mit der Ziehharmonika und dem Peitschenknallen noch ein Ständchen. Atemberaubender ging es dann bei den Future Guys zu. Sie, die sechs Stuntreiter aus den Niederlanden, schossen mit ihren Pferden durch die Arena mit Stunts die man aus Filmen kennt. Während des scharfen Galopps sprang der Reiter vom Pferd und nahm den Schwung des Aufpralls um wieder in einer anderen Position auf dem Pferd zu landen. Dabei ergaben sich so viele Varianten, dass die Zuschauer:innen aus dem Staunen nicht mehr herauskamen.

Die gute Mischung des Programmes

Die Vielfalt des Abends war eine gute Mischung zwischen Dynamik und Ästhetik. So zum Beispiel Anne-Gaelle Bertho aus Frankreich. In ihrer Freiheitsdressur kombinierte sie Emotionen mit Schönheit, sanfter Kommunikation und einer wunderbaren Prise Humor. Mit der rührenden Geschichte, dass sie das Pferd Praline vor dem sicheren Tod bewahrte und sich mit Liebe und Hingabe um dieses Tier gekümmert hat, konnte der Zuschauer:innen fühlen als Anne-Gaelle Bertho mit diesem Pferd, mittlerweile 19 Jahre alt, und auch weiteren Pferden, ihre Darbietung vorführte. Oder auch Laury Tisseur mit seinem Auftritt. Er, der ein gern gesehener Gast in der Show Cavalluna ist, kam stehend auf zwei Pferden im Gespann von vier Pferden und zeigte die Beherrschung der Pferde auf höchstem Niveau. Ein besonderes Highlight war seine Darbietung mit erst einem Pferd, das spielerisch Laury Tisseur folgte und sich auf einen leisen Fingerzeig ihm gehorchet. Was mit einem Pferd gelang, zeigte er dann mit zweien. Eine ganz große Harmonie.

Pferdeflüsterin Yvonne Gutsche und ihre Stute Baily

Eine faszinierende Darbietung war das, was die Pferdetrainerin in ihrer Stunt-Show mit ihrer Stute vorführte. Ein Pferd, das mit großem Vertrauen schier Unmögliches vollbrachte. Das Durchschreiten eines abgehängten Bereiches, durch das die Stute nicht durchschauen konnte, das Durchbrechen einer Pappwand, die weit höher war als das Pferd selbst, oder das Galoppieren in einen fahrenden Pferdeanhänger zeugen von einer unglaublichen Bindung zwischen diesen beiden Gefährten. Der Zuschauer wurde Teil einer ganz besonderen Darbietung. Diese Stute Baily galt als nicht reitbar. Yvonne Gutsche hat allen das Gegenteil bewiesen. Ein solch blindes Vertrauen eines Tieres zum Menschen hat man selten gesehen

Ein Feuerwerk der Freude wird gebührend beendet

Man hat Happiness versprochen und gehalten. Viele schöne Szenen und Programmpunkte konnten die Wiesbadener begeistern. Ein kleines Schmankerl war, als der Moderator die Zuschauer:innen zu später Stund aufforderte an ihren Handy die Lichter anzumachen und eine Lichter-Laola animierte. Auch das Wetter zeigte trotz der Ankündigungen das Happiness anstecken kann. Ein bisschen Nieselregen und dann ein wenig mehr, aber der Großteil der Veranstaltung blieb von oben trocken. Ein toller Abend und wer nicht dabei war, der hat etwas verpasst. Ein wenig von allem, Tradition, Kinder auf denen unsere Zukunft ruht und die Pferde, die diesen Abend bezaubernd machten. Danke an die vielen Helfer:innen und den Organistoren.

Fakten des Turnieres – Hut ab für Organisation, Organisator und Helfer

Veranstalter: Wiesbadener Reit- und Fahr-Club e.V. (WRFC)
Zuschauende: Kapazität Sitzplätze circa 5.000, Stehplätze / „Flanieren” circa 17.000 Aussteller:innen: circa 150
Reiter:innen: circa 160 aus 25 Nationen
Pferde: circa 250 Spring- und 100 Dressurpferde, 40 Vielseitigkeitspferde
Dauer Aufbauarbeiten: Rund vier Wochen. Der gesamte Turnierplatz inkl. Tribünen, Stallungen und Zeltstadt wird jedes Jahr komplett im Park auf- und wieder abgebaut
Stromversorgung: Hauptleitungen 2.5 km, gesamt rund 4 km Stromkabel plus 4 km Lichterketten
Wasser: Schlauchleitungen circa 5 km + für Abwasser 1,5 km
Beschallung: dezentral circa 30.000 Watt
Boden: circa 5500 Quadratmeter Gummimatten zum Schutz des Rasens, auf die 550 Tonnen Sand ausgefahren (und wieder entfernt) werden
Turniergelände: 20 Hektar, davon 10.000 Quadratmeter Zeltfläche
Dressur Reitfläche: circa 5.500 Quadratmeter
Pferdeboxen: gut 440 mobile Pferdeboxen
Container Büro und Sanitär: circa 30
Auf- und Abbau: Aufwand circa 2.000 Stunden
Ehrenamtliche Mitarbeiter:innen: circa 700, die meisten sind über viele Jahre dabei

Was folgt in den nächsten Tagen

In den folgenden drei Tagen stehen die großen Preise an. Pferde, Pferdesportler:innen  und Sportler:innen aus der ganzen Welt sind dem Ruf dieses Turnieres gefolgt. Im olympischen Stil, mit allen drei entsprechenden  Pferdesport-Disziplinen geht es in diesem Turnier weiter. Springprüfungen, Vielseitigkeit auf Vier-Sterne-Niveau, Dressurprüfungen, Kür unter Flutlicht und der Grand Prix Special lassen die Herzen der Pferdefreunde, und die es noch werden wollen, höher schlagen. Restkarten sind noch verfügbar. Alle Eintrittskarten gelten den ganzen Tag über, die Karte für die Dressurtribüne gilt gleichzeitig auch als Flanierkarte.

Infos zum PfingstTurnier

Weitere Informationen zu Tribünen- und Flanierkarten, Programm, Anfahrt und Parken finden Sie unter www.pfingstturnier.org P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!