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Reitturnier / Fotostrecke

Australischer Kür-Sieg und tränenreicher Abschied

Die LONGINES Grand Prix Kür presented by Henkell – hat sich zum zweiten Mal die Australierin Kristy Oatley den Sieg in Wiesbadens Flutlicht-Kür gesichert. Das erste Mal 2007 mit ihrem späteren Olympiapferd Quando-Quando, das zweite Mal am Sonntag mit ihrem Olympiapferd von 2016, Du Soleil.

Von Wiesbadenaktuell
erstellt am 06.06.2022, 19:17 Uhr
Tränen der Rührung für die Siegerin: Kristy Oatley
Tränen der Rührung für die Siegerin: Kristy Oatley
Die Australierin Kristy Oatley konnte am Sonntag die Grand Prix Freestyle Dressurprüfung unter Flutlicht für sich entscheiden. Mit ihrem Pferd "Du Soleil" erlangte sie eine Punktzahl von 79.430. Nicht ganz so dicht aufgeschlossen folgten mit 77.570 und 76.615 Laurence Vanommeslaghe und Anja Plönzke.

Oatley: Stolz auf "Du Soleil"

„Der Weg nach oben in Richtung Flutlicht und Viereck war ein bisschen schwierig für ihn“, erzählt die Siegerin, die seit ihrer Jugend in Hamburg lebt. „Da musste seine Pflegerin ihn nach oben begleiten, aber als wir im Viereck waren und er seine Musik gehört hat, hat er gesagt: Alles klar, das kenne ich.“ Game of Thrones sei ihre Lieblingsserie, die sie bestimmt 100 Mal gesehen habe, lacht die 43-Jährige. „Ich bin nicht sehr musikalisch, aber die Musik musste es sein.“ Das Gefühl auf ihrem 18-jährigen Partner in der Kür heute sei fantastisch gewesen. „Du Soleil war an, aber ließ sich super reiten. Wir haben es absolut genossen.“ So ‚an‘ wie er beim Reiten gewesen sei, so entspannt sei er danach gewesen. „Die Leute, der Jubel, der Applaus, das fand er alles klasse. Ich bin wahnsinnig stolz auf ihn.“ Kurz entschlossen verabschiedete Kristy Oatley ihren langjährigen Partner mit diesem Sieg in Wiesbaden aus dem Sport. Und ließ ihren Tränen der Rührung und des sportlichen Abschieds freien Lauf.

Lokalmatadorin wird Dritte

Wiesbaden feierte die Vorstellung des Paars aus Hamburg, ebenso wie die zweitplatzierte Reiterin aus Belgien, Laurence Vanommeslaghe auf ihrem 13-jährigen Edison. Und auch Lokalmatadorin Anja Plönzke freute sich über den Jubel der Wiesbadener. Typisch Anja Plönzke zeigte sie eine Kür zu launiger Partymusik mit großem Funfaktor. Im Sattel von Tannenhof’s Fahrenheit wurde sie am Ende Dritte. Oatley siegte mit 79,430 Prozent, 77,570 Prozent erhielt die Zweitplatzierte. Hohe Wertnoten für sportliche Vorstellungen. Aber – und das ist typisch Wiesbaden – fast noch wichtiger war die Stimmung, die Kulisse, die Begeisterung der Zuschauer und diese absolut unvergleichliche pferdesportliche Flutlicht-Atmosphäre vor dem Schloss. Wiesbadens Zuschauer:innen standen in dicht gedrängten Reihen um das Viereck, Joachim Kettner vom Vorstand des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs und Jan Rock, Marketing- und Kommunikationschef von Henkell, haben diesen Kür-Abend bis zur letzten Sekunde genossen und gratulierten der Siegerin und den Platzierten mit großer Freude. Die Flutlicht-Kür in Wiesbaden bleibt ein besonderer Schatz des Dressursports.

Witzbold ‚Roman‘ siegt in Wiesbaden

Dorothee Schneider und der zwölfjährige First Romance haben sich beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden den Sieg im Grand Prix der Special-Tour gesichert. Mit 73,239 Prozent dominierte das Paar die Prüfung, Platz zwei ging an Laurence Vanommeslaghe auf Avalon mit 72,826 Prozent vor Juliane Brunkhorst und Aperol auf Platz drei (72,304 %). „In Wiesbaden ist die Kulisse sehr sehr sehr besonders“, betonte Schneider mit Nachdruck. „Für die Reiter zum Genießen, für die Pferde zum Gucken.“ Sie habe tatsächlich nicht gewusst, wie ‚Roman‘, ihr Witzbold, damit umgehen würde. „Gestern im Training hat er schon mal die Katze aus dem Sack gelassen und ein paar Böckchen gemacht“, lacht die Mannschafts-Olympiasiegerin. „Aber in der Prüfung hat er richtig gut zugehört. Das macht mich mega stolz!“ Lediglich in den Einerwechseln leistete sich das Paar einen deutlichen Fehler. „Da habe ich ihm nicht genug Sicherheit gegeben und nach dem Fehler habe ich lieber erst wieder zwei, drei Galoppsprünge den Galopp in Ordnung gebracht und bin dann neu in die Einerwechsel gestartet.“

Werth auf Platz 5 mit Nachwuchshoffnung

Wiesbadens Rekordsiegerin Isabell Werth landete mit ihrer großen Nachwuchshoffnung Superb heute auf Platz fünf. „Ich hatte eigentlich ein wirklich gutes Gefühl“, erklärte Werth. „Superb wird immer sicherer und bekommt auch mehr Kraft, aber auf der Schlusslinie hat sie sich plötzlich so angefühlt, als ob sie äppeln musste.“ Die Stute blockierte, kickte bei Aufforderung gegen die Sporen und war schlicht durcheinander. So waren drei Noten auf der Schlusslinie immens betroffen. „Ich weiß nicht genau, was da los war. Das muss ich noch mal in Ruhe analysieren“, sagte Werth. „Aber insgesamt wird die Stute von Mal zu Mal besser.“ P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!

InfoBox

Ergebnis LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2022
vom Sonntag, 5. Juni 2022
03 CDI4* - Grand Prix de Dressage Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung 1. Kristy Oatley (AUS) Du Soleil    79.430 %
2. Laurence Vanommeslaghe (BEL)  Edison  77.570 %
3. Anja Plönzke (GER)  Tannenhof's Fahrenheit  76.615 %
4. Nicole Wego-Engelmeyer (GER)  Budhi  73.470 %
5. Kim Pfeiffer (GER)  Ferdinand 283   70.010 %
6. Shingo Hayashi JPN) Scolari 4  70.010 %           
Foto: TomsPic.de